Der Kompostwurm gehört zur Gattung der Regenwürmer und ist weiter unter den Bezeichnungen Stink- oder Mistwurm bekannt. Auch wenn die Beinamen wenig wohlklingend sind, handelt es sich bei Kompostwürmern um echte Nützlinge im Garten. Sie leben in einträchtiger Harmonie mit anderen Kleinstlebewesen und Mikroorganismen im Kompost, im Misthaufen auf dem Bauernhof und unter verrotteten Pflanzen. Ein Kompostwurm wird maximal 10 Zentimeter lang und weist einen Durchmesser zwischen 3 und 6 Millimetern auf. Adulte Tiere sind sichtbar in bis zu 120 gleiche Segmente im fleischfarbenen Ton gegliedert. Der vordere Körperabschluss ist zylinderförmig, der Hinterleib endet marginal vierkantig. Wenn Sie sich Kompostwürmer genau ansehen, werden Sie die Fortbewegungsorgane der Tiere erkennen - winzig kleine Borsten auf der Bauchunterseite.
Wie leben Kompostwürmer?
Die nützlichen Würmer bevorzugen die obere Schicht des Bodens, in der sich zahlreiche organische Stoffe und damit ein gutes Lebensmilieu finden. Ihre bekannten Verwandten, die klassischen Regenwürmer sind in deutlich tieferen Bodenschichten wohnhaft. Bei Temperaturen zwischen 15°C und 25°C finden Kompostwürmer optimale Lebensbedingungen vor. Fallen die Temperaturen unter 10°C, nimmt die Aktivität der Tiere ab. Gleiches gilt auch für sehr hohe Temperaturen, bei denen die Kompostwürmer einen Weg in die unteren Schichten ihres Habitats suchen. Wichtig ist, dass der Kompost ganzjährig feucht und im Winter bestenfalls beheizt ist.
Bei uns erhalten Sie einen Kompostwürmer-Mix, der sich aus allen 3 Arten zusammensetzt. Die arbeitsfreudigsten und damit für Sie als Gärtner interessantesten Wurmarten sind Eisenia foetida, Eiesenia andrei und Eisenia hortensis. Die optische Variabilität ist nur erfahrenen Wurmexperten und Menschen mit sehr guten Augen vorbehalten. Unter der Lupe sehen Sie die unterschiedliche Pigmentierung, die bei Eisenia foetida weiß-gelb ist, wodurch diese Art auch als Tigerwurm bezeichnet wird. Eisenia andrei hat eine marginale Rotfärbung und trägt daher den Beinamen Rotwurm. Die interessante Art ist Eisenia hortensis, der aufgrund seiner besonderen Aktivität geschätzt wird. Sein Körper ist blaugrau-pink geringelt und er lässt sich sehr einfach nachzüchten.
Was leisten Kompostwürmer im Komposthaufen?
Die Aufgabe von Kompostwürmern beruht darauf, die Kompostierung zu beschleunigen und alle organischen Abfälle zu verzehren. Je mehr Nahrung die Würmer finden, umso mehr nährstoffreichen Wurmhumus geben sie ab. Durch ihre stetige Bewegung lockern und durchlüften Kompostwürmer ihr Habitat, so dass die Feuchtigkeit nicht im oberen Bereich bleibt, sondern den ganzen Haufen durchdringt. Eine Umsetzung des Komposts ist dank der Wurmaktivität unnötig, da diese Aufgabe fortan von Ihren neuen nützlichen Gartenhelfern erledigt wird. Mit dem fertigen Wurmkompost optimieren Sie Ihre Erde für Anpflanzungen und Aussaaten deutlich, so dass Sie sich über reichhaltige Ernteerträge und eine wahre Blütenpracht im Garten freuen dürfen.
Unser Tipp: Setzen Sie die gekauften Kompostwürmer umgehend nach ihrer Zustellung in ihr neues Habitat. Die Erde, in der die Würmer geliefert werden, können Sie mitsamt den Tieren auf dem Kompost verbringen.
Wie stellt man Wurmkompost selbst her?
Sie benötigen einen Wurmkomposter, der aufgrund seines geringen Platzbedarfs auch im kleinen Garten gestellt werden kann. Wenn Sie richtig vorgehen, ist die Kompostierung geruchlos. Wenn Sie eine eigene Kompostwurmzucht planen, empfiehlt sich ein Zuchtbehälter aus einer 12 Millimeter dicken Spanplatte, die in den Maßen 90x60x30 gebaut wird. In die Grundplatten bohren Sie mindestens 15 Löcher mit einem Durchmesser von 7 Millimetern, damit Sie Staunässe vermeiden. Die Kiste stellen Sie bestenfalls auf kleine Füße, unter denen sich eine Auffangschale befindet.
Wurmhumus hat einen erdigen Geruch und eine dunkle Farbe. Er ist der beste organische Dünger für alle Pflanzen und hält bis zu 6 Monate.
Um Ihren eigenen Humus herzustellen, füllen Sie zuunterst eine 3 Zentimeter dicke Erdschicht in die Kiste. Anschließend bringen Sie in rund 2 Dritteln der Kiste eingeweichtes Zeitungspapier oder durchfeuchtete Pappe ein, auf denen Sie Ihre biologischen Abfälle aus dem Garten oder aus der Küche legen. Nun können Sie die rund 500 Kompostwürmer einsetzen und geduldig abwarten. Tipp: Kompostwürmer sind Allesfresser. Sie können also z.B. auch Teebeutel, Kaffeesatz und Bananenschalen kompostieren. Pro Tag fressen die Würmer die Hälfte ihres eigenen Gewichts, das heißt, dass 500 Kompostwürmer, die rund 200 Gramm wiegen, täglich 100 Gramm Nahrung zu sich nehmen. Wenn Sie mehr Kompostwürmer benötigen, können Sie das Prinzip der Wurfkiste vervielfachen und so ganz einfach eine eigene Wurmfarm anlegen.
Schützen Sie Ihre Wurmfarm vor Fressfeinden wie Igeln und Mardern. Das geht am besten, in dem Sie ein feinmaschiges Gitter bodenpositioniert anbringen.
